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Jugendarbeit als Teil der Ganztagsförderung anerkennen und bestehende Ferienangebote absichern / 26.05.2025

Der Landesjugendring Niedersachsen begrüßt die von der Landesregierung initiierte
Bundesratsinitiative zur Anerkennung von Angeboten der Jugendarbeit als
rechtsanspruchserfüllende Leistungen im Rahmen der Ganztagsförderung für
Grundschulkinder. Diese Initiative stellt einen wichtigen Schritt zur Planbarkeit der
Ganztagsförderung auch in den Ferienzeiten dar und berücksichtigt die bewährten Strukturen
der Jugendarbeit vor Ort.

„Es ist erfreulich, dass die Landesregierung die Bedeutung der Ferienmaßnahmen seitens der
Jugendarbeit anerkennt. Die vielfältigen Angebote der Jugendverbände und der kommunalen
Jugendarbeit tragen wesentlich zur ganzheitlichen Entwicklung von Kindern bei. Sie sind
etabliert und greifen auf Erfahrung zurück, die durch die derzeitige Einschränkung in der
Umsetzung des Ganztagsanspruchs verloren zu gehen drohen. Zur Planbarkeit gehört aber
auch, dass Erlasse frühzeitig erstellt und kommuniziert werden, hier muss die Kultusministerin
dringend nachsteuern und den überarbeiteten Erlass zur Ganztagsschule vorlegen“, erklärt Nils
Lüking, Vorstandssprecher des Landesjugendrings Niedersachsen.
Die Bundesratsinitiative sieht vor, die rechtlichen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der
künftige Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung während der Ferienzeiten mit den vielfältigen
Angeboten der Jugendarbeit im Sinne des § 11 SGB VIII erfüllt werden kann. Dabei sollen die
Besonderheiten und individuellen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden.
Allerdings warnt der Landesjugendring davor, die Anerkennung der Jugendarbeit im Rahmen
der Ganztagsförderung als Vorwand für Kürzungen bei der kommunalen Jugendförderung zu
nutzen. „Es darf nicht dazu kommen, dass Mittel aus der Jugendförderung umgeschichtet
werden, um den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung zu erfüllen. Stattdessen müssen
insgesamt mehr Mittel für die Jugendhilfe bereitgestellt werden“, betont Lüking.
„Die Jugendarbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Bildung und
Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Ihre Angebote sollten daher nicht
nur anerkannt, sondern auch angemessen finanziert werden“, so Johann Janssen, Schatzmeister
des Landesjugendrings Niedersachsen.

Der Landesjugendring Niedersachsen appelliert an Bund, Länder und Kommunen, die
notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen sowie dringend benötigte verlässliche Rahmen
zu setzen, um sowohl den Ausbau der Ganztagsbetreuung als auch die Stärkung der
Jugendarbeit sicherzustellen. Nur so kann gewährleistet werden, dass alle Kinder und
Jugendlichen qualitativ hochwertige Bildungs- und Betreuungsangeboten erleben dürfen.

Hintergrundinformationen:
Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. ist der Zusammenschluss der 19
landesweit organisierten niedersächsischen Jugendverbände. Er vertritt die
Interessen von ca. 80 einzelnen Jugendverbänden und etwa 200 kommunalen
Jugendringen sowie die Interessen der jungen Menschen in Niedersachsen.
Ferner unterstützt der LJR das ehrenamtliche Engagement von 50.000
Jugendleiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen.

Ansprechpartner:
Landesjugendring Niedersachsen e.V.
Adrian Schiebe (Referent für jugendpolitische Grundsatzfragen)
Zeißstraße 13
30519 Hannover
Tel.: 0511 519 451 13
E-Mail: schiebe(at)ljr.de
www.ljr.de

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