Pressemitteilung: Landesregierung erkennt Bedeutung der Jugendbildungsstätten an – investiert aber nicht in sie
Der Landesjugendring Niedersachsen zeigt sich enttäuscht darüber, dass Jugendbildungsstätten bei der Verteilung der Sondervermögen-Milliarden keine Rolle für die Landesregierung spielen. Die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Lukas Reinken (CDU) zur Förderung von Jugendbildungsstätten, macht deutlich, dass Räume für junge Menschen nicht als relevant für Investitionen angesehen werden. Obwohl die Landesregierung in ihrer Antwort ausdrücklich bestätigt, dass Jugendbildungsstätten „zentrale Orte der Kinder- und Jugendarbeit“ sind und einen erheblichen Investitionsbedarf aufweisen, bleibt sie konkrete Schritte zur Verbesserung der Finanzlage schuldig.
„Es ist ernüchternd, dass von den vielen Milliarden Euro, die in Niedersachsen in die Infrastruktur investiert werden, nicht einmal ein einstelliger Millionenbetrag für die Schaffung und den Erhalt von Räumen für junge Menschen vorgesehen ist“, kritisiert Johann Janssen, Schatzmeister des Landesjugendrings Niedersachsen. „Der Sanierungsbedarf ist real und dringlich. Trotzdem bleibt alles beim Alten.“
Das Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes, aus dem Niedersachsen über 9 Milliarden Euro für Investitionen erhält, eröffnet eigentlich große Spielräume – auch für den Bereich Bildungsinfrastruktur. Dennoch stellt die Landesregierung in ihrer Antwort klar, dass aktuell keine Mittel aus diesem Sondervermögen für Jugendbildungsstätten vorgesehen sind.
„Das passt nicht zusammen“, sagt Nils Lüking, Vorstandssprecher des Landesjugendrings Niedersachsen. „Einerseits erkennt die Landesregierung die Bedeutung und den Investitionsbedarf unserer Einrichtungen an. Andererseits plant sie keine zusätzlichen Mittel ein und verweist lediglich auf minimale Förderbeträge, die seit Jahrzenten nicht steigen und weit hinter dem Bedarf zurückbleiben.“
Für die 33 Jugendbildungsstätten der Mitgliedsverbände des Landesjugendrings summiert sich der Sanierungsstau inzwischen auf weit über fünf Millionen Euro. Gleichzeitig standen in den vergangenen Jahren jährlich nur 50.000 Euro Landesmittel für Investitionsmaßnahmen in verbandliche Bildungsstätten zur Verfügung – ein Betrag, der in keiner Weise geeignet ist, den wachsenden Sanierungsdruck abzufedern.
Der Landesjugendring fordert die Landesregierung daher auf, die vorhandenen Finanzspielräume endlich zu nutzen und den Einrichtungen der Jugendarbeit die nötige Priorität einzuräumen.
„Wenn wir wollen, dass junge Menschen Teilhabe, Engagement und Demokratie erleben, dann brauchen sie Orte, an denen das möglich ist – und diese Orte müssen gepflegt, modernisiert und gesichert werden“, so Lüking. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dafür die Weichen zu stellen.“
Hintergrundinformationen:
Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. ist der Zusammenschluss der 19 landesweit organisierten niedersächsischen Jugendverbände. Er vertritt die Interessen von ca. 80 einzelnen Jugendverbänden und etwa 200 kommunalen Jugendringen sowie die Interessen der jungen Menschen in Niedersachsen. Ferner unterstützt der LJR das ehrenamtliche Engagement von 50.000 Jugendleiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen.
Ansprechpartner:
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