Trotz der beschlossenen milliardenschweren Investitionen im Rahmen der Haushaltsklausur 2025 bleibt die niedersächsische Landesregierung zentrale jugendpolitische Impulse schuldig. Die vorgestellten Maßnahmen konzentrieren sich erneut nahezu ausschließlich auf schulische Bildung, wirtschaftliche Entwicklung und infrastrukturelle Themen. Die nachhaltige Finanzierung jugendpolitischer Themen sucht man vergeblich.
Mit dem Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum und den 200 Millionen Euro für „sozialen Klimaschutz“ werden zwar zwei Maßnahmen genannt, die aus Perspektive des Landesjugendrings zu begrüßen sind. „Beide Maßnahmen können besonders jungen Menschen zu Gute kommen. Von den Investitionen in den sozialen Klimaschutz müssen insbesondere auch die Jugendbildungsstätten in Niedersachsen profitieren.“, so Nils Lüking, Vorstandssprecher des Landesjugendring Niedersachsen.
Obwohl Bildung als Schwerpunkt der Investitionen benannt wird, beschränken sich die konkreten Maßnahmen weitgehend auf den schulischen Bereich. Eine ganzheitliche Bildungsperspektive, die auch Bildungsangebote der Jugendverbandsarbeit mitdenkt, fehlt weiterhin. Hier braucht es eine dauerhafte Stärkung der bestehenden Strukturen, die bereits jetzt unter großem finanziellen Druck stehen. Mit vergleichsweise geringem Mitteleinsatz erzielt die Jugendverbandsarbeit eine nachhaltige Wirkung für unsere Gesellschaft. Gerade in einer Zeit, in der demokratische Bildung, ehrenamtliches Engagement und soziale Teilhabe junger Menschen wichtiger denn je sind, braucht es eine stärkere Anerkennung und verlässliche Förderung dieser Strukturen.
„Jugendliche brauchen Räume und Möglichkeiten, um sich einzubringen und Gesellschaft mitzugestalten“, betont Ann-Marie Reimann, Vorstandsmitglied im Landesjugendring. „Die Haushaltsplanung sollte dies widerspiegeln, nicht nur durch Worte, sondern auch durch konkrete finanzielle Mittel und Maßnahmen.“
Zukunft entsteht dort, wo junge Menschen Raum zur Entfaltung, Beteiligung und Bildung erhalten, auch jenseits formaler Bildungseinrichtungen. Die Landesregierung muss endlich verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen für die Jugendverbandsarbeit schaffen und jugendpolitische Anliegen dauerhaft im Haushalt verankern.
Hintergrundinformationen:
Der Landesjugendring Niedersachsen e.V. ist der Zusammenschluss der 19 landesweit organisierten niedersächsischen Jugendverbände. Er vertritt die Interessen von ca. 80 einzelnen Jugendverbänden und etwa 200 kommunalen Jugendringen sowie die Interessen der jungen Menschen in Niedersachsen. Ferner unterstützt der LJR das ehrenamtliche Engagement von 50.000 Jugendleiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit in Niedersachsen.
Ansprechpartner:
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