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Interkulturelle Öffnung in der Jugendarbeit

Integration über Partizipation

In den letzten Jahren ist die Integration von Migranten verstärkt ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangt. Mittlerweile gilt sie als eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Sowohl Politik als auch Gesellschaft haben anerkannt, dass Deutschland ein Einwanderungsland geworden ist. Migranten haben dieses Land in der Vergangenheit geprägt und werden es auch in der Zukunft tun.
Die größere Aufmerksamkeit, die dem Thema geschenkt wird, hat gleichzeitig zu Tage gefördert, dass es einem Teil der - mitunter schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebenden - Migranten an grundlegenden Ressourcen mangelt. Bei den Ressourcen handelt es sich aber nicht nur um Bildung, Beschäftigung und Einkommen, die allesamt zwingende Voraussetzung für eine erfolgreich verlaufende Integration und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind, sondern sie beinhalten auch die Einbindung in soziale Netzwerke, die über die eigene ethnische Gruppe hinausreichen.

Staat, Gesellschaft als auch die Migranten selbst haben es zu gleichen Teilen versäumt, durch entsprechende Anstrengungen dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund  günstige Bedingungen vorfinden, um sich in außerschulische Bildung integrieren zu können.Die Jugendverbände waren häufig nicht auf Jugendliche mit Migrationshintergrund vorbereitet.  Integration ist ein beid- und wechselseitiger Prozess, bei dem sowohl Gesellschaft als auch Migranten gleichermaßen gefordert sind. Der demographische Wandel in Deutschland zeigt deutlich, dass in Zukunft Migration, Integration und Partizipation auch in der Jugendarbeit eine wichtige Aufgabe und Herausforderung sein wird. Denn 2010 betrug die Zahl der Personen mit Migrationshintergrund im engeren Sinn in Deutschland 19,3 %. Die meisten Personen mit Migrationshintergrund stammen aus der Türkei gefolgt von Polen, der Russischen Föderation, Italien und Kasachstan. Besonders wichtig für die Jugendarbeit ist, dass Personen mit Migrationshintergrund deutlich jünger sind als jene ohne Migrationshintergrund (im Durchschnitt 35  gegenüber 46 Jahre). Bei den unter 5jährigen stellen Personen mit Migrationshintergrund inzwischen 34,9% der Bevölkerung.

Personen mit Migrationshintergrund leben in etwas größeren Haushalten als Personen ohne (Haushaltsgröße: 2,4 gegenüber 2,0). Sie leben seltener allein, die klassische Familie mit Eltern und Kindern kommt bei ihnen häufiger vor (58% gegenüber 38%).  In Niedersachsen leben knapp 1.3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund und davon sind 761.000 staatsbürgerlich Deutsche. Etwa 260.000 Migranten in Niedersachsen sind unter 25 Jahre.

Die Vielfalt in unserer Gesellschaft bedeutet für alle Milieus, sich dieser Herausforderung zu stellen und mehr Engagement für die Entwicklung neuer partizipatorischer Strukturen aufzubringen. Unter anderem mit dem Projekt neXTkultur Migration . Integration. Partizipation . Kooperation möchte der Landesjugendring Niedersachsen e.V. eine auf Vielfalt beruhende Perspektive in der Jugendarbeit aufzeigen. Dabei geht es nicht allein darum, auf den demographischen Wandel in der Gesellschaft zu reagieren, sondern vor allem darum, Kinder und Jugendliche in der Verwirklichung der Persönlichkeit zu unterstützen, die MJSO zu stärken und in die Strukturen der etablierten Jugendverbände einzubinden.